Einfach erklärt: BfArM hebt Cannabis‑Importmenge auf 192,5 Tonnen an
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Deutschland braucht mehr medizinisches Cannabis als gedacht. Das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) hat die gemeldete Import‑Schätzmenge für 2025 von 122 Tonnen auf rund 192,5 Tonnen erhöht – ein Plus von über 57 Prozent.
Das Wichtigste in Kürze
- Warum die Erhöhung? Die 122 Tonnen waren bereits im Herbst komplett aufgebraucht. Das BfArM musste neue Importgenehmigungen vorübergehend stoppen, weil der gemeldete Rahmen erschöpft war.
- Was bedeutet das konkret? Mit der höheren Schätzmenge können jetzt wieder mehr Importe genehmigt werden. Die Versorgung in Apotheken wird dadurch stabiler und Lieferengpässe werden abgemildert.
- Wichtig zu wissen: Es handelt sich um eine Schätzung im internationalen System (INCB), nicht um eine harte Obergrenze. Wenn der tatsächliche Bedarf weiter steigt, kann die Menge erneut angepasst werden.
- Der Widerspruch: Während das BfArM mehr Importe erlaubt, plant die Bundesregierung gleichzeitig strengere Regeln: Telemedizin‑Erstverordnungen sollen verboten und der Versand von Blüten untersagt werden. Das könnte die Nachfrage wieder bremsen.
Warum war der alte Rahmen zu klein?
Die ursprüngliche Meldung für 2025 basierte auf Zahlen aus den Vorjahren. Doch seit der Entkriminalisierung im April 2024 und dem leichteren Zugang zu Rezepten – zum Beispiel über Telemedizin – ist die Nachfrage viel schneller gewachsen als erwartet. Als das 122‑Tonnen‑Kontingent im Herbst komplett aufgebraucht war, musste das BfArM reagieren und die Schätzmenge nachträglich erhöhen.
Was kommt als nächstes?
Kurzfristig sorgt die Erhöhung für Entspannung: Apotheken und Importeure bekommen mehr Planungssicherheit. Langfristig bleibt aber offen, wie sich die geplanten Gesetzesverschärfungen auswirken. Wenn Erstverordnungen nur noch bei persönlichem Kontakt erlaubt sind und Blüten nicht mehr verschickt werden dürfen, könnte das viele Patient:innen wieder vor neue Hürden stellen – obwohl die Importmenge jetzt gestiegen ist.